Es bräuchte lange, um Margheritas Geschichte zu erzählen. Ich weiß, dass sie das nicht gewollt hätte, so zurückhaltend war sie gegenüber Lob und Komplimenten. Doch es ist unmöglich, nicht wenigstens einen Teil ihrer außergewöhnlichen Anstrengungen anzuerkennen.
Eine Zurückhaltung, die man nicht mit Schüchternheit verwechseln sollte: Über viele Jahre hinweg war Nonna Marghe „DIE“ Seele des Santo Spirito. Sie hätten uns zu jeder Zeit unangekündigt besuchen können, sie war immer da. Vierundzwanzig Stunden am Tag, dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr, über sechzig Jahre lang! Eine hochdekorierte Generalin, die eine Ehre für jede Armee gewesen wäre. Immer an vorderster Front!
Nichts geschah, ohne dass ihr kritischer Blick und ihre beeindruckende Analysefähigkeit es begutachtet hätten. Intelligent und intuitiv, konnte sie einen ganzen Dialog rekonstruieren, selbst wenn sie nur wenige Worte davon gehört hatte. Auch als Achtzigjährige dachte sie immer an die Zukunft und deren Gestaltung, als wäre sie noch ein junges Mädchen.
Obwohl sie die Seele des Restaurants war und mit zahllosen Aufgaben betraut, fand sie dennoch die Zeit, zwei Kinder großzuziehen: Mariachiara und Andrea, die sie im Laufe der Jahre bei der Leitung des Betriebs unterstützten.
Ihre größte Leidenschaft, abgesehen von den Kreuzworträtseln, die sie verschlang und für die sie jahrelang Abonnentin von Fachzeitschriften war, war das Häkeln. Unermüdlich schuf sie mit ihren Händen kunstvolle Altartücher für alle Kirchen im Tal. Das letzte schenkte sie sogar persönlich dem Papst und führte eine kurze Korrespondenz mit ihm, die stolz eingerahmt im Speisesaal des Restaurants ausgestellt ist.
Margherita schlief friedlich im Spätsommer 2020 ein. Als pragmatische Frau sorgte sie dafür, alle Anweisungen für die Führung des Santo Spirito zu hinterlassen, fast wie eine symbolische „Schlüsselzeremonie“, die den Übergang erleichterte.
Ihr Vermächtnis lebt weiter im Herzen ihrer Lieben, die oft an sie denken und ihre unglaubliche Stärke und ihren unermüdlichen Geist bewundern. Nonna Marghe bleibt eine Ikone, ein Vorbild für Engagement und Hingabe, das die Familie auch heute noch inspiriert.
die seit generationen das hotel santo spirito fuehrt.
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